Emma Donoghue "Raum"

Jack lebt mit seiner Mutter in Raum. Nicht in einem oder dem Raum. Nein. Einfach nur Raum. 

Warum das so ist, darum geht es in dem Buch. Im ersten Drittel führt uns Emma Donoghue in die Lebenswelt von Jack. Seine Welt ist 12 qm groß. Er hat 5 Bücher, die er sehr liebt. Seine besten Freunde sind Dora aus dem Fernsehen und Schlimmerzahn, der abgebrochene Zahn seiner Mutter. Sein Alltag ist genau strukturiert. Jeder Tag hat seine Bestimmung und wir lesen, wie Jack sich diese, seine Welt erklärt.

Warum die Welt so ist, wie sie ist und was es damit aufsicht hat, soll hier nicht verraten werden. Klar ist, dass es ein Geheimnis um Raum gibt. Das wird schon nach knapp 100 Seiten gelüftet. Auf den nächsten 300 Seiten lesen wir über die weitere Entwicklung von Jack. Das ist äußerst spannend und psycholgisch interessant. 

Raum ist wegen seiner Geschichte (verdammt ich will nicht spoilen...) ein zutiefst bewegender Roman. Nicht nur gelingt es Donoghue die Geschichte völlig glaubhaft aus der Sicht und mit der Sprache eines fünfjährigen zu erzählen. Sie baut auch einen beeindruckenden Spannungsbogen, der sich nach der Aufdeckung des Geheimnisses auf die psychologischen Tiefen der Mutter-Kind-Umwelt-Beziehung konzentriert.

Fazit: Ein bewegendes Buch. Man braucht starke Nerven. Niemand wird von dieser Geschichte kalt gelassen. Und keine Sorge es wird nicht reißerisch auf die Tränendrüse gedrückt. Legt man nicht mehr aus der Hand.


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